55er Kaserne um 1912: 29,6 KB

Um 1915: Die Kaserne des II. Batail­lons des Infan­te­rie­regi­ments Graf Bülow von Denne­witz No. 55 des kaiserlichen und preußischen Reichsheeres, die "55er Kaserne", die Kaser­nen­straße (heute Hans-Sachs-Straße) hinab gesehen. In Weima­rer Zeit (1918 - 1933) und im Dritten Reich (1933 - 1945) war sie Polizei­kaserne. Die SA-Hilfs­polizei1) nutzte sie als Gefängnis. Sie miss­han­delte ihre Gefan­genen bei den Verhö­ren einmal derart, dass der Direk­tor des Gefängnisses Her­ford, in das einige dieser Gefan­genen über­stellt wurden, über deren Zustand sein Entsetzen äußerte. Nach dem Zweiten Welt­krieg diente das Gebäude als Feuer­wache, später war das Kreis­wehr­ersatz­amt unter­ge­bracht.

Lithografie-Ansichtskarte der 55er Kaserne um 1900: 47,3 KB

Um 1900: Litho­grafie-Ansichts­karte der 55er Kaserne aus der Vogel­per­spek­tive. Links unten das Wappen des Kaiser­reichs. Der Reichs­adler ent­hielt einen Brust­schild, der das preußische Staats­wappen, seiner­seits ein Adler, abbil­dete: der König von Preußen war laut Verfas­sung gleich­zeitig deutscher Kaiser.


1) Die Sturm­abtei­lung (SA) war Wehr­ver­band der Natio­nal­sozia­listi­schen Deut­schen Arbei­ter­par­tei (NSDAP) und berüch­tigt für gewalt­tä­tige Aus­ein­an­der­set­zungen mit poli­ti­schen Geg­nern. Nach der Macht­über­nahme 1933 ver­sank sie infolge der Liqui­die­rung ihrer Füh­rung 1934 in die poli­ti­sche Bedeu­tungs­losig­keit. In Preußen wurden ihr gleich­wohl Voll­machten als Hilfs­polizei über­tragen.