|
Um 1935: Anfang des 20. Jahrhunderts wurde die 1. Bürgerschule an der Kreuzstraße in eine Mittelschule umgewandelt. Die seit der industriellen Revolution weiterhin ansteigenden Schülerzahlen resultierten in deren Aufspaltung in eine Jungen- und Mädchenschule. Letztere verblieb im ehemaligen Roseschen Adelshof, für Erste wurde bis 1884 das Schulgebäude hier an der Kaiserstraße (August-Bebel-Straße) 92 errichtet.
Aber auch diese Lösung war nicht von Dauer. Ende der 1920er Jahre wurden die Schüler der so genannten Falk-Mittelschule1) mit in die Weidenschule (Weidenstraße, siehe Link im Stadtplan) aufgenommen. In das Gebäude an der Kaiserstraße 92 zog nun die Handelsfachschule um, deren Schulhaus an der Herforder- Ecke Reichsbankstraße der neuen Sparkasse weichen musste. Nach dem Zweiten Weltkrieg entstand anstelle der wohl zerstörten Schule das Kreishaus (heute Technisches Rathaus).
|
|
|
1) Falk, Johannes Daniel (1768 - 1826), Pseudonym Johannes von der Ostsee, Schriftsteller und Pädagoge.
Grundsätzlich denkbar ist auch Falk, Adalbert (1827 - 1900), Minister der Geistlichen, Unterrichts- und Medizinalangelegenheiten im Reichstag (1872 - 1879), der im Bismarckschen "Kulturkampf" die Interessen des Staates gegen die Kirche (Trennung von Staat und Kirche durch Schulaufsicht, Zivilehe und Erleichterung des Kirchenaustritts) unterstützte, während sich Bismarck zunehmend an der Zentrumspartei aufrieb. Durch dessen Abkehr von den Nationalliberalen und den Tod des Papstes eröffneten sich schließlich Perspektiven, die Falk zur Aufgabe seines Amtes bewegten. Eine Namensgebung, wie 1895 jedenfalls schon vorhanden, scheint mir daher aber eher unwahrscheinlich.
|
|