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Vor 1900: Blick auf den Jahnplatz. Das Panorama erschließt etwa 270 Grad Rundsicht auf 180 Grad. Standort der Fußgänger im Vordergrund links ist heute die Mittelinsel der Fußgängerampel Richtung Bahnhofstraße, wenn man sich nach halb rechts dreht. Direkt links vor dieser geht es in die ehemalige Graben-, heute Alfred-Bozi-Straße. An der Ecke zur Bahnhofstraße das Hotel zur Post (SportScheck). Zwischen Bahnhof- und Herforder Straße zunächst die Kaiserliche Reichspost (Commerzbank), rechts daneben die Westfälische Bank. Zwischen Herforder und Wilhelmstraße (diese zweigt heute von der hier beginnenden Friedrich-Verleger-Straße ab) damals wie heute die Löwenapotheke. Von dort die Häuserzeile (Haus der Technik, Café Europa) bis zur Einmündung des Niederwalls, an seiner Ecke das Central-Hotel. In der Mitte die Grünanlage mit dem Jahndenkmal gegenüber dem Hotel zur Post. Die Ansicht ist etwas "verbogen", Niederwall und Bahnhofstraße bilden tatsächlich eine Achse. Vor der Mittelinsel verläuft parallel zur Grabenstraße der Oberntorwall, der auf die Niedernstraße im Rücken des Betrachters stößt.
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Um 1915: Blick in die entgegengesetzte Richtung, in die Niedernstraße vom Jahnplatz aus. Vorne rechts das Mertens-Kaufhaus, hinter dem der Oberntorwall auf die Niedernstraße trifft. Nach der Kreuzung weiter verläuft dann der Niederwall. Vorne links ein Teil des Textilkaufhauses Alsberg. 1897 gegründet, erfreute sich das Geschäft bei der Bielefelder und der Bevölkerung aus dem Umland so großer Beliebtheit, dass schon 1900 das Kaufhaus am Niederwall Ecke Niedernstraße errichtet werden konnte. Umliegende Grundstücke und Gebäude wurden im Zuge weiterer Expansion erworben, u. a. das anliegende Gebäude des Kaiser Café am Niederwall (siehe Link im Stadtplan) nach 1911. Zu einem bereits Ende der 1920er Jahre in der Planungsphase stehenden Gesamtneubau kam es wohl auch wegen der politischen Entwicklung nicht mehr: die Eigentümer waren Juden. 1938 folgte die Arisierung, das bedeutete Verkauf meist unter Wert, Entrichtung von Judenvermögensabgabe und schließlich Auswanderung (die zur Zahlung der bereits vor 1933 eingeführten Reichsflucht-Steuer führte) oder Deportation.
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