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1899 und 1904: Blick über den Jahnplatz vom Hotel zur Post Ecke Bahnhofstraße zur Wilhelmstraße. Von ihr zweigte die Heeper Straße ab. Heute ist die Abzweigung vertauscht, beginnt die hier an ihrem neuen Anfang in Friedrich- Verleger-Straße1) umbenannte Heeper Straße. Im Vordergrund die Grünanlage mit dem Jahn-Denkmal2). Hinter dem Denkmal sieht man die Löwen-Apotheke. Zwischen dieser und der Westfälischen Bank am linken Bildrand beginnt die Herforder Straße.
Jahnsplatz am Niedernthor ist die Ansichtskarte betitelt. Dieses Stadttor befand sich am Eingang der Niedernstraße, rechts rückwärtig der Abbildungen. Es wurde mit der Niederlegung der Stadtbefestigung, die schlussendlich nur noch der Akzise- (Steuer-) Erhebung diente, in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entfernt.
Auf der Ansichtskarte von 1904 fällt die neue Trinkhalle auf. Sie wurde an der hier eingerichteten Haltestelle der 1902 in Betrieb genommenen Straßenbahnlinie 2 (Hauptbahnhof - Sieker) platziert. Von der Herforder Straße kommend, fuhr die Bahn weiter über den Niederwall zur Detmolder Straße. Hinter der Trinkhalle entstand erst 1929 das bis heute dort bestehende, im Stil der Klassischen Moderne errichtete Haus der Technik. |
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1) Friedrich Verleger war von 1946 bis 1961 Ratsmitglied der Christlich Demokratischen Union (CDU) und erwarb sich Verdienste um den Aufbau einer demokratischen Lehrerausbildung als Initiator und erster Rektor der Pädagogischen Akademie.
2) Friedrich Ludwig Jahn (1778 - 1852) war Begründer einer Turnbewegung, die zum Ziel hatte, die Jugend zum Kampf gegen die napoleonische Besatzung in Preußen und Deutschland zu trainieren. Seine ausgeprägt nationalistischen Zielvorstellungen noch lange nach der Befreiung führten allerdings zum zeitweiligen Verbot des öffentlichen Turnens und zur Inhaftierung Jahns. Jahre später wurden zunächst das Turnen, dann er selbst rehabilitiert. Turnen wurde zum Schulfach. Jahn brachte es sogar noch zum Abgeordneten der Nationalversammlung in der Frankfurter Paulskirche.
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