Stratemanns Radfahrschule Bolbrinker:: 48,8 KB

1898: Auf der vormaligen Küken­höner'schen Bleiche1) (Bolbrinker) baute sich der erste Bielef­elder Radfahrer-Verein, der Biele­felder Velo­ciped Club (BVC), 1885 eine eigene Radrenn­bahn. In den 1890er Jahren wurde sie von Dürkopp-General­vertreter Louis Strate­mann2) weiter­geführt: Dieser gründete den noch heute aktiven Radfah­rer­verein Teuto­burg (RV Teuto­burg). In einer eigenen Radfahr­schule bot er seiner Kund­schaft an, das Radfahren auf dieser Radrenn­bahn gratis zu erlernen. Parallel und unab­hängig davon entwic­kelte sich die Firma Dürkopp zu eine:r:m der großen Fahr­rad­her­steller:innen in Deutsch­land.3)

An der Nord­west­seite des Geländes, zur späteren Bahn­linie hin am Haller­weg (Bolbrin­kers Weg), befand sich am Lutter­bach wohl von Beginn der Festungs­zeit (Mitte des 16. Jahr­hun­derts) der vorma­ligen Sparren­burg ihre Pulver­mühle: Holz­kohle, Salpeter und Schwefel wurden gemahlen und zu Schwarz­pulver gemischt. Mitte der 1950er Jahre gab es das Gebäude mit der Haus­nummer 27 noch. Ihre Nutzung hätte bis Ende des Ersten Welt­krieges (1918) einen gewissen, waffen­tech­nisch begrün­deten Sinn gemacht.


1) Das Gebiet zwischen Mühlen­damm und einschließ­lich Spinnerei Vorwärts (diese etwas weiter südwest­lich, außerhalb des Stadtplan­ausschnitts) sowie Güters­loher Straße und der (späteren) Bahnlinie war in früherer Zeit Leinen­bleiche. Bis zu neun Bleicher teilten sich das Gelände in ihre Grundstücke auf.

2) Die General­vertretung befand sich in unmittel­barer Nähe zur Fabrik, am Schiller­platz 4, siehe Link im Stadtplan.

3) Für Dich, weil Du so süß bist, Mausi.