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1914: Die Lohmannwerke wurden 1882 von dem Bielefelder Carl Lohmann zunächst als Handelsvertretung für Dürkopp- Nähmaschinen in London gegründet. Lohmann entwickelte diese zum Großhandelshaus für die verschiedensten Handelsgüter. 1895 wurde eine Fahrradteile-Großhandlung als Niederlassung in Bielefeld eröffnet. Ein Jahr später begann hier die eigene Produktion von Fahrradsätteln, ab 1900 auch die von Fahrradlenkern und -griffen sowie die von Koffern und Reisetaschen.
1903 konnte die neue Fabrik an der Königstraße (Walther-Rathenau-Straße) bezogen werden (siehe Abb. oben). Wegen der guten Auftragslage wurde die Koffer- und Reisetaschenherstellung in angemietete Räume in der Scharnhorststraße (südwestlicher Bereich des Stadtplanausschnitts) ausgelagert.
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Um 1915: Die robuste Qualität der von Lohmann hergestellten Superba-Koffer wurde auf dieser Reklamemarke beworben. Originalgröße der Darstellung: ca. 34 mm × 52 mm.
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Bis 1908 entwickelte sich die Firma zur weltgrößten Fahrradsattelfabrik mit einem Ausstoß von mehr als 60.000 Sätteln monatlich. Zur Fahrradteileproduktion kam die Fahrradlaternen-, ab 1908 die Aufnahme der Autolampenherstellung hinzu. Noch vor 1911 erfuhr die Fabrik eine Vergrößerung. Während des Ersten Weltkrieges wurde auf Kriegswirtschaft umgestellt, das Londoner Geschäft beschlagnahmt und später von einem Engländer erworben. 1921, -22 und -24 konnten weitere Neubauten am Standort Königstraße bezogen werden. 1924 begann die Herstellung elektrischer Fahrradbeleuchtung, dann die Entwicklung von Lichtmaschinen.
Die Königstraße verläuft schräg durch die Bildecke links unten, an dem Gebäude vorbei. Es ist als einziges bis heute erhalten und wurde 2010/11 zu einem modernen Studentenwohnheim umgebaut.
Abbildung auf einer Rechnung der Firma. |
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