1920: D-Nassdampf-Tender-Lokomotive1) "Loose" der Herforder Klein­bahn von 1920. Zusam­men mit der Biele­felder Kreis­bahn wurden 3 Exem­plare ("Dornberg", "Spenge") dieses Typs bei Borsig in Berlin bestellt.

Die Biele­felder Kreis­bahnen verkehrten ab 1901 zwi­schen Bielefeld und Schild­esche (nach Norden, Beck­haus- bzw. früher auch hier Enger­sche Straße) und von dort weiter nach Enger und Werther. 1909 wurde auch eine Strecke nach Gut Ecken­dorf in Betrieb genommen
Fahrkarte der Bielefelder Kreisbahnen vom Johannesstift nach Jöllenbeck und zurück: 73,1 KB
Fahrkarte der Bielefelder Kreisbahnen vom Johannesstift nach Jöllenbeck und zurück.
(nach Osten, heute Ecken­dorfer Straße, mit Gleis­anschluss an den Staats­bahnhof Biele­feld-Ost), die jedoch 1922 wegen Unrenta­bi­li­tät bereits wieder still­gelegt wurde: das Fürsten­tum Lippe war mit dem Weiter­bau der Bahn zum Weser­hafen Vlotho über eigenes Terri­torium nicht einver­standen. Mitte der 1950er Jahre kam das voll­stän­dige Aus für die Kreis­bahn.

Bei dem auf dem Stadt­plan mit "Kl. Bahnhof" bezeich­neten Gebäude handelt es sich um die Halte­stelle "Herfor­der Straße" der Biele­felder Kreis­bahnen.
Stadtplanausschnitt Reiseführer 1905: 48,2 KB
Der Klein- bzw. Kreis­bahnhof2) befand sich zunächst hier und ab 1909/1910 (siehe Link im Stadt­plan wenig weiter östlich) an der Lade­straße (Ecken­dorfer Straße).

1905: Ausschnitt eines Stadt­plans in einem Reise­führer mit dem ursprüng­lichen Stand­ort des Klein­bahn­hofs an der Herfor­der Straße3) sowie benann­ten Zielen. Auch preu­ßische Staats- und die Straßen­bahn sind aufge­führt. Als "Elektr. Centrale" ist das Elek­tri­zi­täts­werk an der Schild­escher Straße bezeichnet (siehe Link im Stadt­plan).


1) Mit Nassdampf ist der gewöhn­liche Wasser­dampf gemeint. Im Gegen­satz dazu steht die jüngere Technik, Dampf­maschinen mit Heiß­dampf zu betreiben. Hierbei wird der Wasser­dampf weiter erhitzt, sodass ein annähernd permanentes Gas entsteht. Mit diesem wird eine größere Leistung erzielt.

Eine Tenderlokomotive kommt ohne angehängten Tender­wagen aus. Die Wasser­tanks der "Dornberg" befanden sich rechts und links des Kessels, das Kohlen­fach wohl am Ende des Führer­hauses.

2) Die Begriffe Klein- und Kreisbahn(en) wurden im allge­meinen Sprach­gebrauch offen­bar synonym verwendet.

3) Zwischen Kaiser­straße (später Horst-Wessel-Straße, heute August-Bebel-Straße) und Schlacht­hof­straße (später König­straße, heute Walther-Rathenau-Straße).