Rettungshaus Schildesche: Präperandenanstalt um 1910: 48,5 KB

Um 1910: Die Präpe­ran­den­anstalt war eine (evan­ge­lisch-christ­liche) Vorbe­rei­tungs­lehr­anstalt für männliche Jugend­liche, die im Anschluss ein Lehrer­seminar zur (staat­lichen) Ausbil­dung zum Volks­schul­lehrer besu­chen woll­ten. Sie war Teil des Rettungs­hauses an der Schild­escher Straße (Beck­haus­straße), das seiner­seits eine private christ­liche Einrich­tung "zur Aufnahme 'auf der Straße' umher­streu­nender, betteln­der Kinder und Jugend­licher"1) war. Das Rettungs­haus wurde im Rahmen der evange­li­schen Erwec­kungs­bewe­gung um 1850 gegrün­det und kann als Beginn einer syste­ma­tischen evan­ge­lisch-kirch­lichen Jugend­hilfe gelten. Die Erwec­kungs­be­we­gung verstand sich im christ­lichen und monar­chis­tischen Geist als gegen das aufklä­re­rische Gedanken­gut der Vormärz­zeit2) ausge­richtet. Die Präpe­randen unter­rich­teten die Kinder. Infolge des Ersten Weltkrieges (1914 - 1918) wurde die Präpe­ran­den­anstalt 1922 vom Kultus­minis­terium aufgelöst. Mit Ausnahme des rechten Flügels ist das Haus bis heute erhalten. Rechts von ihm verläuft die Straße nach Schildesche.

Rettungshaus Schildesche: Ökonomie: 48,2 KB

Um 1905 und um 1905: Die Kinder und Jugend­lichen im Rettungs­haus mussten bei den Wirt­schaft­sarbeiten mithel­fen. Jungen und Mädchen waren getrennt unter­gebracht.


1) Rott­schäfer,...., Die Schild­escher Präpe­rande...., S. 31,....

2) Zeit zwischen dem Ende der napo­leo­nischen Beset­zung 1815 und der Revo­lu­tion 1848.

Kreisbahn auf der Schildescher Straße am Johannesstift um 1950 Rettungshaus Schildesche: Betsaal und Pfarrhaus um 1910