Schematische Darstellung einer Bastion: 21,2 KB

Schema­tische Darstel­lung einer Bastion. Eine Bastion ist im Grund­riss fünf­eckig. Die aus den Facen (sprich: Faße, die) beste­hende Feld­seite dient der Fern­ver­tei­digung. Ihre Verbin­dungen zur Festung sind die Flanken, sie dienen der Nah­ver­tei­digung. Aus der unteren Etage, der Kase­matte heraus wurde der Flanken­schutz der Kurtinen (Festungs­mauern) und Facen benach­barter Bastionen voll­zogen, von der oberen Geschütz­ebene die Abwehr anrüc­kender Angreifer. Damit die unteren Geschütz­stände beson­ders geschützt waren, wurden sie zurück­verlegt (zurück­gezogene Flanke), teilweise auch eine Schutz­mauer als Verlän­gerung der Face gebaut (Orillon, sprich: Orijonn, das; deutsch: Bastions­ohr). Bastionen waren so konstru­iert, dass sie sich gegen­seitig voll­stän­digen Schutz boten, es gab keine toten Winkel, die von einer benach­barten Bastion nicht erreicht werden konnten.

Schematische Darstellung der Bastion Scherpentiner: 24,7 KB

Schema­tische Darstel­lung der Situ­ation an der Bastion Scherpen­tiner. Die südliche (linke) Seite ist als herkömm­liche Bastion mit zurück­gezogener Flanke ausge­führt. Aus der Einbe­ziehung des Wind­mühlen­rondells resul­tierte die Verlän­gerung der nörd­lichen Face, die ohne Flanke an das Rondell anschließt. Damit lässt sich der Scher­pen­tiner als sogenannte "halbe Bastion" klassi­fi­zieren. Eine weitere Beson­der­heit ist, dass die Bastion Scher­pen­tiner keine Kase­matte, sondern nur eine obere Gefechts­ebene besitzt, die zudem tiefer als die Festung liegt. Von dieser wurden Nah- und Fern­ver­tei­di­gung glei­cher­maßen voll­zogen.