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Schematische Darstellung einer Bastion. Eine Bastion ist im Grundriss fünfeckig. Die aus den Facen (sprich: Faße, die) bestehende Feldseite dient der Fernverteidigung. Ihre Verbindungen zur Festung sind die Flanken, sie dienen der Nahverteidigung. Aus der unteren Etage, der Kasematte heraus wurde der Flankenschutz der Kurtinen (Festungsmauern) und Facen benachbarter Bastionen vollzogen, von der oberen Geschützebene die Abwehr anrückender Angreifer. Damit die unteren Geschützstände besonders geschützt waren, wurden sie zurückverlegt (zurückgezogene Flanke), teilweise auch eine Schutzmauer als Verlängerung der Face gebaut (Orillon, sprich: Orijonn, das; deutsch: Bastionsohr). Bastionen waren so konstruiert, dass sie sich gegenseitig vollständigen Schutz boten, es gab keine toten Winkel, die von einer benachbarten Bastion nicht erreicht werden konnten.
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Schematische Darstellung der Situation an der Bastion Scherpentiner. Die südliche (linke) Seite ist als herkömmliche Bastion mit zurückgezogener Flanke ausgeführt. Aus der Einbeziehung des Windmühlenrondells resultierte die Verlängerung der nördlichen Face, die ohne Flanke an das Rondell anschließt. Damit lässt sich der Scherpentiner als sogenannte "halbe Bastion" klassifizieren. Eine weitere Besonderheit ist, dass die Bastion Scherpentiner keine Kasematte, sondern nur eine obere Gefechtsebene besitzt, die zudem tiefer als die Festung liegt. Von dieser wurden Nah- und Fernverteidigung gleichermaßen vollzogen.
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