Es geht um den Sturz des mächtigen Sachsenherzogs Heinrich des Löwen, dessen Aufstieg und Fall wesentlich vom Einfluss seines Vetters, Kaiser Friedrich I., Barbarossa, gefördert wurde. Bei diesem in Ungnade gefallen, wegen der Weigerung, Militärhilfe in misslicher Lage des Kaisers zu leisten, zogen Verbündete des Kaisers und dieser schließlich selbst gegen Heinrich zu Felde.

Die Anhänger seines Widersachers, des Erzbischofs von Köln, Phillip von Heinsberg, hatten unter der Führung Graf Simons von Tecklenburg Gebiete Heinrichs besetzt, die dieser zurück haben wollte. In der Schlacht auf dem Halerfeld, zehn Kilometer nordwestlich von Osnabrück, unterlagen die Westfalen am 1. August 1179, unter ihnen auch Hermann IV., Graf von Ravensberg, und mussten hohen Blutzoll zahlen. Viele gerieten in Gefangenschaft, so auch Graf Simon von Tecklenburg, der sich schließlich unterwarf und fortan für den Herzog kämpfte.

Hintergrund:

Die Schlacht ist insofern von Bedeutung, da sie den beginnenden Abfall der Fürsten von Heinrich dem Löwen markiert: Ein Teil der mit dem Herzog verbündeten Fürsten beanspruchte das Lösegeld für die Gefangenen für sich, da sie den Krieg auf eigene Kosten führten und lieferten die Gefangenen dem Herzog nicht aus, der sie seinerseits für sich beanspruchte. Dies führte zu Zwistigkeiten, die im Abfall dieser Fürsten gipfelten. Im Verlauf seiner Entmachtung verlor Heinrich die Unterstützung der meisten seiner Verbündeten, auch weil der Kaiser diese schlussendlich unter Strafe stellte.

Die Kämpfe dauerten insgesamt von Herbst 1177 bis weit nach der förmlichen Absetzung Heinrichs am 13. April 1180 auf dem Reichstag zu Gelnhausen, auf dem auch die Reichsheerfahrt gegen ihn beschlossen wurde zur Exekutierung der Ansprüche. Am 11. November 1181, auf dem Reichstag zu Erfurt, unterwarf er sich schließlich, verlor die ihm zu Lehen gegebenen Güter und Rechte und musste für drei Jahre ins englische Exil.

Der Erzbischof von Köln, Phillip von Heinsberg, bekam die Gebiete Westfalens und Engerns, die in den Grenzen der Diözese Paderborn lagen und wurde feierlich als Herzog investiert. Damit war er nun weltlicher und geistlicher Landesherr des (neu gegründeten) Herzogtums Westfalen.


Quellen:

Jordan, Karl, Heinrich der Löwe, Verlag C.H. Beck, München, 1979

Ravensberger Regesten, hrsg. vom Historischen Verein für die Grafschaft Ravensberg, Westfalen Verlag, Bielefeld u.a., 1985