Bethel: Haus Nain und Haus Bersaba um 1900: 48,1 KB

Um 1900: In dem Gebiet südlich und süd­öst­lich der Sparren­burg befinden sich die von Bodel­schwingh­schen Anstalten Bethel. Sie sind aus der "Rheinisch-Westfä­lischen Anstalt für Epilep­tische" hervor­gegangen. Namens­geber war der mit der seel­sor­ge­rischen und organi­sa­to­rischen Leitung der Anstalten betraute evange­lische Pfarrer, der sie in ihrer Gründungs­phase nach­haltig mit­entwic­kelte und -prägte. Die Ansichts­karte zeigt den Bereich Kanten­siek (rechts) Ecke Burgsteig (nach links abzweigend).

Haus Nain1) beher­bergte 20 epilep­tische, männ­liche Heran­wachsende. Ihr Alltag war "auf dem Felde oder bei sons­tigen Arbeiten"2) in dem ihnen möglichen Maße nach strukturiert.

Haus Bersaba3) war an seinem ersten, hier abgebil­deten Stand­ort ein Haus für Epilepsie-kranke Männer unter­schied­lichen Alters. Wohl gegen Ende der 1920er Jahre wurde es am Eben­ezer­weg (dieser wurde jetzt neu angelegt und befindet sich außer­halb des Stadt­plan­aus­schnitts) neu errich­tet und bot nun Wohn­statt für epilep­tische Frauen und Mädchen. Heute noch beste­hend, richtet sich sein Angebot nun an vor allem junge Menschen mit mehr­fachen Behin­de­rungen mit dem Ziel der Selb­stän­dig­keit und sozialen Inte­gration.4)



1) Nain, "die schöne Stadt" (s. Fußnote 2)), war (und ist) ein Dorf in der Nähe Nazareths. Allein im Lukasevangelium ist überliefert, dass Jesus hier den Sohn einer Witwe vom Tod auferweckt hat (Luk. 7, 11 bis 17, vgl. Bethanien).

2) Ein Rundgang...., Dritte Auflage...., um 1910, S. 6.

3) Bersaba (Beerseba, Beerscheba, Be'er Scheva) heißt "Sieben Brunnen" (s. Fußnote2), jedoch S. 7) und ist heute eine Großstadt in Israel. Der verwendete biblische Hintergrund weist auf die Rückkehr in das irdische bzw., in einem übertragenen Sinn, himmlische Kanaan hin (Mos. 1, 46, 2 bis 7; 47, 30 und 31; 49, 29 bis 32; 50, 12 und 13).

4) v. Bodelschwinghsche Stiftungen Bethel, Bethel.regional,.... Angebotsfinder > Haus Bersaba,....

Bethel: Haus Bersaba um 1900 und Christinenheim um 1920