Bethel: Haus Tabor, Burgsteig, 1910: 48,8 KB

1910: Haus Tabor1) war ein Haus für Epilepsie-kranke Männer der von Bodel­schwingh­schen Anstalten Bethel. Diese wurden 1867 gegrün­det und erstrecken sich südlich der Sparren­burg über den Stadt­plan­aus­schnitt hinaus. Das alte, erste und hier abgebil­dete Haus Tabor befand sich "fast unmit­tel­bar unter­halb der Sparren­burg"2). In der Bild­mitte ist der oberste Teil deren burgen­roman­tisch gestal­teten Aussichts­turms von 1842/43 zu sehen.

Das große Gebäude ist erst um 1900 entstanden3). Die Häuser von Tabor lagen links (Groß-Tabor) und rechts des Burg­steigs (Klein-Tabor, siehe Pfeil in der Bild­mitte der Ansichts­karte des voran­gegan­genen Fens­ters). Das neue, größere und wohl vor allem einheit­liche Haus Tabor am Bethel­weg wurde 1912 bezogen.



1) Der Berg Tabor (Jebel et Tor) in der Nähe Nazareths gilt in der jüdischen Religion als ein Weltenberg, als Nabel der Welt. Darüber hinaus wird er im Neuen Testament als ein möglicher Ort der Verklärung Jesu Christi angesehen. Bodelschwingh verweist auf den Psalm 89, 13, der Gott als Schöpfer preist: Tabor und Hermon jauchzen in Deinem Namen (wie Fußnote2)).

2) Rundgang durch die Bielefelder Anstalten...., um 1895,.... S. 5.

3) Es ist "ein größerer Anbau [!]" von 1893 belegt (s. Fußnote 1)), wo das genannte Gebäude kaum gemeint sein kann und auch noch nicht bestanden hatte. Bei diesem Anbau handelte es sich sehr wahrscheinlich um das linke des abgebildeten Doppel-, eigentlich 3-fachen Reihenhauses.