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1917: Die Städtische Handelsfachschule befand sich an der Herforder Straße Ecke Reichsbankstraße (Gustav-Stresemann-Straße1)), direkt gegenüber der 1904 eröffneten, noch heute dort bestehenden, nun ehemaligen Hauptpost. Die Hausecke rechts im Bild befindet sich zwischen ihren beiden Eingängen.
Die Handelsfachschule war Berufsschule für die kaufmännischen Berufe. Sie wurde 1894 gegründet und bezog 1910 das hier abgebildete Gebäude der 6. Bürgerschule, die ihrerseits in ein neues an der Weidenstraße (heute Frachtstraße, siehe Link im Stadtplan) einzog. Ende der 1920er Jahre ist die Handelsfachschule abermals umgezogen und zwar in das vormalige Gebäude der Falk-Mittelschule an der Kaiserstraße 92 (siehe Link im Stadtplan) - die Sparkasse errichtete an ihrer Stelle ihre heute dort noch bestehende Geschäftsstelle.
Die neue Unterkunft wurde im Zweiten Weltkrieg offenbar weitgehend zerstört, sodass bis zur Fertigstellung der Carl-Severing-Schulen2) an der Heeper Straße Mitte der 1950er Jahre in Räumlichkeiten des Helmholtz-Gymnasiums unterrichtet werden musste.
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1) Gustav Stresemann (1878 - 1929), ab 1918 Parteivorsitzender der rechtsliberalen Deutschen Volkspartei (DVP), Reichskanzler 1923, Reichsaußenminister 1923 - 1929. Zusammen mit seinem französischen Amtskollegen Aristide Briand erhielt Stresemann 1926 den Friedensnobelpreis für die von ihm angeregte so genannte Locarno-Politik. Die hier geschlossenen Verträge bestätigten die neue Grenze mit Frankreich sowie die Entmilitarisierung des Rheinlandes und führten Deutschland aus seiner Isolierung in den Völkerbund (Vorläufer der UNO).
2) Carl Severing (1875 - 1952) war Schlosser und engagierte sich gewerkschaftlich und politisch. Er stieg zum führenden Mitglied der Sozialdemokratischen Partei (SPD) auf. Als Landtagsabgeordneter wurde er preussischer Innenminister. Auch war er bis 1933 langjähriger Reichstagsabgeordneter. Er trat besonders als Verfechter der Demokratie hervor.
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