Firma Dr. August Oetker u. a. am Johannisberg 1913: 36,1 KB

1913: Firma Dr. August Oetker (großer Kreis) am Johan­nis­berg. Der Firmen­gründer war Apo­theker und expe­ri­men­tierte solange, bis er quali­tät­volles Back­pulver portions­weise her­stel­len konnte. Das gelang ihm 1891. 1900 grün­dete er seine erste Back­pul­ver­fabrik hier an der Lutter­straße, dem Stamm­sitz, und expan­dierte weiter. Heute ist das Welt­unter­nehmen nahezu jedem in Deutsch­land bekannt.

Hinter Oetker die Papier­fabrik von Fritz Luce (kleiner Kreis) im Johannis­tal und am Johannis­berg seine Villa (Pfeil). Luce war auch Teil­haber der Fahrrad­sattel- und Taschen-Fabrik Wittkop & Co. an der Herforder Straße, siehe Link im Stadtplan.

Schräg rechts vor/neben Oetker befindet sich ein weiterer Indus­trie­betrieb, die Fär­berei Homann (erkennbar an den zwei Schloten und der Sheddach-Halle). Sie war eine von zwei Fär­be­reien, die beide ihre Abwässer in die Lutter leiteten.

Platzanweisung 25 Mark Verunreinigung der Lutter durch Färbereien 1922: 49,5 KB

1922: Platz­anwei­sung1) der Stadt Biele­feld, die u. a. die Gewässer­ver­un­rei­nigung durch die zwei Färbe­reien thema­ti­sierte (Ecke oben links). Darun­ter steigt der arg­lose Henner­ken Puls in den Lutter-Bach, wird durch das Wasser grün gefärbt (unten rechts) und versucht schließ­lich "seine ursprüng­liche Haut­farbe wieder herzu­stellen". Der Ent­wurf stammt von Karl Muggly, einem bekannten Künstler seiner Zeit und Profes­sor an der Biele­felder Kunst­gewerbe­schule (siehe Link auf dem Festungs­gelände). Gera­dezu prophe­tisch machte er auf die, wie ich es sehe, grüne Pest aufmerk­sam, der ausge­rech­net, insbe­son­dere auch gemes­sen an ihrem propa­gier­ten Selbst­ver­ständ­nis, wie ich meine, die (aber) in der Bestim­mung von Pädo-Beck zu ihrem Bundes-Menschen­recht­sprecher gipfelt, weil partei­politisch am Deut­lichs­ten von allen zuzu­ordnen, wie mir daher vorkommt, Mil­lionen Kinder2) und also die sexu­elle Zivi­li­sa­tions­fähig­keit des Menschen, als seine Nachwehen, wie ich es wahrnehme, nach dem Holo­caust noch zum Opfer fielen.

In anderer Reihen­folge steht auf dem Schein außer­dem geschrie­ben:

Amtl. Bekanntmachung durch Ausschellen3)
Es wird hiermit bekannt gemacht
daß niemand in die Bache kackt
denn morgen wird gebraut

In gerin­gerer Auflage gibt es den Schein auch mit scherz­haft abgewan­del­tem Text in der drit­ten Zeile: "... dass niemand in die Buchse kackt...".

Bielefelder Stoff­geld (Seide), Original­größe der Abbil­dung: 11,5 cm mal 8,5 cm.


1) Für am Ort (Platz, hier: Stadt­spar­kasse Biele­feld) einlös­barer, über­trag­barer Gut­schein eines Anwei­senden (hier: Magis­trat der Stadt Biele­feld) über Finanz­pro­dukte (z. B. Geld, Aktien) aus seinem Besitz. Auf­grund der Finanz­knapp­heit seit Ende des Ersten Welt­krieges gaben Städte und Gemein­den zuneh­mend Platz­anwei­sungen aus, die sie bewusst als Sammel­objekte gestal­teten, in der Hoff­nung, dass sie nicht einge­löst werden. Letzt­end­lich konnten sie die Ent­wick­lung der Infla­tion hin zur Hyper­infla­tion aber nicht auf­halten: Ihr höch­ster Wert betrug in Biele­feld schließ­lich 10 Bil­lionen Mark.

2) Unabhän­giger Beauf­trag­ter für Fragen des sexu­ellen Kindes­miss­brauchs im Bundes­minis­terium für Familie, Senio­ren, Frauen und Jugend, Miss­brauchs­beauf­tragter veröf­fent­licht "Exper­tise Häufig­keits­angaben" und "Forde­rungs­katalog Forschung", 22.02.2016, URL: https://beauftragte-missbrauch.de/presse/artikel/74 (12.01.2024).

3) Öffent­liches Ausrufen.
Firma Dr. August Oetker um 1905 Versandschachtelfabrik F. Luce im Johannistal 1901