Stadtmauer der Neustadt am Nebelstor 1930: 36,8 KB

1930: Das Nebels­tor war das west­liche von drei Stadt­toren der Neu­stadt. Es befand sich vor der Gabe­lung Kreuz- und Kasernen­straße, ein Stück links außer­halb des auf der Ansichts­karte abgebildeten Bereichs. Am öst­lichen Ende der Kreuz­straße gab es das Sieker­tor, im Süden der Neustadt das Burg­tor an der Burg­straße. Alt- und Neustadt waren bis zu ihrer Vereini­gung 1520 nur durch die beiden süd­lichen Stadt­tore der Altstadt, Dammtor und Brück­tor, gegen­seitig zugäng­lich. Der Lutterbach begrenzte die Neu­stadt im Westen (bis zum Nebels­tor)1). Wohl als die Stadt­be­fes­ti­gung endgültig ihren Zweck verlor, siedel­ten Menschen außer­halb, direkt an der dann auch hier vormals als Stadtgraben genutzten Lutter.

Stadtmauer am Nebelstor um 1925: 38,5 KB

Um 1925: Kolorierte Ansichtskarte der Stelle.


1) Im Mittelalter verlief diese natürliche Grenze bis zur Altstadt (Am Waldhof) und weiter zwischen Neu- und Altstadt (Am Bach). Erst nachdem der Obern­bruch genannte, sumpfige Bereich zwischen (späterer) Kasernen­straße, Am Damm und Waldhof trocken gelegt oder gefallen war, wurde er der Neustadt einver­leibt. Dies geschah im Zuge der Vereini­gung der beiden Städte 1520. Die (Gesamt-) Stadt erhielt eine zeit­gemäße, den erst­malig aufge­kommenen Feuer­waffen Stand haltende Befes­tigung. Sie wurde zwischen Nebels­tor und Obern­tor in gerader Linie errich­tet. Ihr Name "Nebelswall" hat sich bis heute hier erhalten. Der hinter der Kunst­halle noch beste­hende Stadt­mauer­rest belegt Verlauf und Zeit­punkt unzwei­fel­haft, wenn er offen­sicht­lich auch dem Verfall preis­gegeben wird. Wohl weit­gehend zugunsten links­grün (und also) größen­wahn­sinniger Prestige­projekte.
Büschers Mühle an der Stadtmauer am Nebelstor 1919